Der heutige Herbstspaziergang führt die beiden IDEM (Im Dienste eines Mitmenschen) mit zwei Bewohnenden im Rollstuhl vom Süssbach-Innenhof durch die Stadt via Neumarkt zum Park in Königsfelden. Dort gibt es für die Spaziergänger einiges zu entdecken: Farbige Herbstblätter und Kastanien am Boden, beim Teich findet eine Enten- und Gänsefütterung statt und auf der Wiese hinter dem Restaurant kann man Esel und Ponys auf der Wiese beobachten. Neben den Gartenbeeten gibt es Büsche, die kleine Zieräpfel tragen und ebenso prächtige Sonnenblumen.

Ein Spaziergang als IDEM-Spazierenführende/r mit einem Bewohnenden kann zu einem bereichernden Erlebnis im Alltag werden, und zwar für beide Seiten. Dies erklärt auch die Motivation, sich freiwillig für andere Menschen zu engagieren. Vielleicht besteht zugleich ein Bedürfnis, sich durch eine sinnvolle Tätigkeit zu engagieren, Menschen zu unterstützen und der Gesellschaft als Ganzes etwas zurückzugeben. Eventuell ist auch einfach freier Platz im Leben entstanden oder man hat sich schon zuvor um Mitmenschen gekümmert und möchte diese Erfahrung weitergeben. Als IDEM engagiert man sich freiwillig für seine Mitmenschen.

Unsere IDEM der Rollstuhl-Spaziergruppe sind jeweils in Zweierteams unterwegs, mit je einem Bewohnenden; immer dem gleichen, zu welchen man eine Beziehung aufbaut. Wenn IDEM Frau Z. für ihren wöchentlichen Spaziergang auf die Pflegestation gelangt, erkundigt sie sich zuerst bei der Stationsverantwortlichen über den Gesundheitszustand und das aktuelle Befinden "ihres Bewohnenden". Das ist ihr sehr wichtig, schliesslich trägt sie beim Spaziergang die Verantwortung für die Person und kann die gemeinsame Zeit auf sie ausrichten. Bewohnende, die noch gut kommunizieren, können ihre Bedürfnisse ja noch selber mitteilen, aber es gibt auch Bewohnende, die nicht mehr verbal kommunizieren können.

Die Route eines Spaziergangs variiert je nach Jahreszeit, Wetter und Befindlichkeit der beiden Personen. Wenn es zu heiss ist für einen Spaziergang, trinken die beiden gemeinsam einen Kaffee an einem schönen Plätzchen im Freien. IDEM Frau Z. trägt immer ein Pflanzenbuch auf sich und kann so ihrer Bewohnerin jederzeit etwas erzählen, indem sie die Natur gemeinsam beobachten. Draussen im Freien und beim Betrachten beginnt die Bewohnerin zu strahlen. Das ist das grösste Dankeschön, das Frau Z. erhalten kann und es macht sie zufrieden. Falls es stark regnet, ziehen IDEM und Bewohnende/r im Rollstuhl die Regenpellerine über und gehen trotzdem ins kühle Nass. Beide mögen es, bei jedem Wetter eine Spazierrunde zu drehen. Unsere IDEM-Spaziergruppe Rollstuhl existiert immer saisonal in den Sommermonaten von April bis Oktober.

Für den Einsatz als IDEM brauche man eine gewisse Ruhe und Gelassenheit, um pflegebedürftigen Menschen etwas mitgeben zu können. Sie selber habe viel Erfahrung in ihrer eigenen Ursprungs-Grossfamilie sammeln können und dies sei ihr in Fleisch und Blut übergegangen, berichtet Frau Z. Früher hätte man einander in einer Familie noch mehr unterstützt und geholfen. Ältere Menschen wären Teil der Gesellschaft und des Alltags gewesen.

Unsere IDEM Frau Z. bezeichnet sich selber als Persönlichkeit, die gerne im Hintergrund bleibt und beobachtet. Sie will nicht im Zentrum stehen, stellt aber sicher, dass es den Menschen um sie herum gut geht. In ihrem Leben ist das eine Bereicherung und diese Aufgabe erfüllt sie mit Freude. Überhaupt erhält sie viel zurück von den diversen Begegnungen. Auch die Begegnungen mit unseren Mitarbeitenden im süssbach empfindet sie als Bereicherung und sie geht immer offen auf die Menschen zu. Die Tätigkeit gibt ihr eine Struktur im Leben und sie hat bei uns sehr viele Menschen kennengelernt, IDEM wie auch andere. Sie sagt: "Jeder kann sein Leben so gestalten, wie er will und in die Gesellschaft hineingeben, soviel er will".

Wenn Sie sich auch für unsere Freiwilligenarbeit IDEM interessieren, melden Sie sich bitte bei Frau Adriana Weber, E-Mail oder Tel. 056 462 67 94 (donnerstags und freitags).

Zu unserem Werbeflyer: Flyer

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